- Linda Waack
Women’s Time 2022
Zu Laura Mulveys Besuch in Zürich.
Gedanken zum Besuch von Laura Mulvey im November 2022 in Zürich.
GAAAP_ The Blog veröffentlicht in verschiedenen Rubriken regelmäßig medien- kunst- und kulturwissenschaftliche Beiträge rund um Gender, Antirassismus und Antisemitismuskritik, Antiableismus, Antikapitalismus und Postkolonialität. Die Redaktion haben Jiré Emine Gözen und Katrin Köppert inne. Über Beiträge, Hinweise und Feedback freuen wir uns sehr: blog (at) zfmedienwissenschaft.de.
Der Blog ist auch als RSS-Feed verfügbar.
Gedanken zum Besuch von Laura Mulvey im November 2022 in Zürich.
Kanon(um)bildungen: Filmtheorie und Filmgeschichte kanonkritisch unterrichten – Francis Wagner, Felix Hasebrink und Studierende aus Bochum, Braunschweig und Hildesheim berichten von drei Seminaren, die Impulse der Kanondiskussion innerhalb der deutschsprachigen Medienwissenschaft auf-greifen.
Longer Read: Im Rahmen der Überarbeitung der Richtlinie für die kulturelle Filmförderung der BKM ist die aktuelle Kontextualisierung des Begriffs »Pornografie« vonseiten der AG Gender/Queer Studies und Medienwissenschaft der Gesellschaft für Medienwissenschaft kritisiert worden: Sie stelle pornografische Filme per se auf eine Ebene mit Gewaltverherrlichung. Die Stellungnahme der AG fordert eine entsprechende Neuformulierung, die die Existenz von empowernder und sex-positiver Pornografie anerkennt. Die Problematik der fehlenden Akzeptanz einer solchen Pornografie steht stellvertretend auch für den Stand der Porno-Wissenschaften in der akademischen Welt.
Longer read: Kim Posster stellt in seinem sehr lesenswerten Essay Männlichkeit verraten! Über das Elend der «Kritischen Männlichkeit» und eine Alternative zum heutigen Profeminismus eine Analyse und Theorie vor, die Gewalt im Geschlechterverhältnis – genauer: im kapitalistischen Patriarchat – behandelt. Louise Haitz bespricht das Essay - mit einem Seitenblick auf Herbert Grönemeyers Song «Männer».
Longer read: "Es handelt sich nicht unbedingt um einen Barbie-Film. Viel mehr dreht es sich um die echte Welt, um die Dinge, die weiter in unserer Welt schieflaufen."
Longer read: I don’t have a perfect abortion story. Instead, my story is garden-variety and nuanced. It’s not here for the outrage. It is quiet, humdrum and yet so life-defining.
Longer read: Nachdem ich im letzten Sommer völlig süchtig nach der Serie P-Valley war, habe ich mein Herz diesen Sommer wieder an eine Serie verloren. Warum ich in nur einer Woche auf die Coming-of-Age/Coming-out-Serie Heartstopper abgestürzt bin.
In 2022 we announced our takeover of the Gender Blog of the Zeitschrift für Medienwissenschaft. This blog, initiated in 2016 by Ulrike Bergermann and later co-edited by Kathrin Peters, underwent a rebranding while maintaining its essence. The editorial is now also available in English.
Take care: Die Ausstellung _Leerstelle: Zeit haben. Zeit zählen. Zeit füllen im Schwulen Musem Berlin gönnt uns eine Ruhepause und fragt nach queeren, rassismuskritischen Bild-, Sound- und Körperpolitiken des Ruhens und Träumens.
Check this out: Heute möchten wir auf die Ausstellung "Roppongi Crossing 2022: Coming & Going" hinweisen, die derzeit im Mori Art Museum in Tokyo stattfindet und damit unseren Blick auf Perspektiven gegenwärtiger Fragen jenseits eurozentrischer Kontexte richten.
Longer read: The aim of the international conference Any | One Day the Future Has Died. Impossible Possibilities of Artificial Intelligence was to understand whether AI can be used towards mostly social, anti-capitalist, and anti-consumerist goals, such as enabling people from different economic groups and backgrounds to cope with everyday challenges and have equal access to information and knowledge.
Kanon(um)bildungen: 2016 erst in McLuhan Centre for Culture and Technology umbenannt, wird mit der Entscheidung, dem Center künftig das Recht zu entziehen, den Namen Marshall McLuhans im Titel zu führen, der Versuch unternommen, intersektionale feministische und rassismuskritische Forschung im Feld der Medienwissenschaften zu delegitimieren und somit eine Kanonerweiterung des Werk McLuhans zu behindern.
Kanon(um)bildungen: In Folge immer wieder aufflammender Debatten um Kanon und Listen, wird gegenwärtig auch innerhalb der deutschsprachigen Medienwissenschaft zunehmend ein kritischer Blick auf die Genealogie und die Zusammensetzung des eigenen Kanons gerichtet. Denn Kanones schaffen und perpetuieren explizit und implizit Strukturen des Aus- und Einschlusses, die in kolonialen Wissensgefügen verankert sind und die europäische Wissens- und Denktradition und Bildung bis heute konstituieren.
Take care: Pflege- oder Sexroboter, smarte Kühlschränke oder Menstruations Tracking-Apps sind nur einige Beispiele des mittlerweile großen Spektrums der Digitalisierung von Sorge-Arbeit. Das Online-Dossier Care & Digitalisierung – Reproduktion in der digitalisierten Gesellschaft des Vereins für feministische Netzpolitik netzforma* e.V. bietet einen umfassenden Einstieg ins Thema.
Take care: Bevor wir bis zum 02.01.2023 in die Feiertagspause gehen möchten wir auch im Sinne der Selbstfürsorge auf zwei DJ-Sets hinweisen, die dabei helfen können, die Weihnachtszeit zu überstehen.
Check this out: Am & um den 18. Dezember 2022 findet im gesamten deutschsprachigen Raum der Wissenschaftstag #4GenderStudies statt. Er jährt sich zum sechsten Mal. Der Tag dient dazu, die Gender Studies als eine Forschungsrichtung sichtbar zu machen, die einen wichtigen Beitrag zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen liefert.
Check this out: Nach Böhmermann am Freitag - zwei weitere Auseinandersetzungen mit Argumentationsstrategien und Funktionen von Transfeindlichkeit in Kontext rechter Bewegungen.
Go there: Noch bis zum 30. Januar 2023 ist im Schwulen Museum Berlin die Ausstellung "Queering the Crip, Cripping the Queer" zu sehen, die die Überschneidungsfelder von Behinderung und Queerness historisch und künstlerisch auffaltet.
Take care: Mit Lauren Berlant wird Sex als eine queere soziale Praxis auch des Gedenkens andiskutiert.
Check this out: Gespräch mit Kanta Dihal zu dominierenden Narrativen zu AI.
Go there: Ausstellung «Revisiting Kahlo/Modotti 1982/2022» und Gespräch mit Laura Mulvey zu ihrer kuratorischen Arbeit. Heute im Cabaret Voltaire in Zürich.
Es ist uns eine große Freude, den 2016 von Ulrike Bergermann ins Leben gerufenen und später von Kathrin Peters mitherausgegebenen Gender-Blog der Zeitschrift für Medienwissenschaft zu übernehmen! Wir krempeln ein bisschen um und führen dennoch fort.
Die aktuelle Gesundheitskrise verstärkt die Relevanz einer dekolonialen und intersektionalen Politik der Sorge. Dabei bietet die Sichtbarmachung von Blut als mediale Infrastruktur, die ungleiche Machtverhältnisse verkörpert, das Potential für eine Auseinandersetzung mit dem Leibarchiv, für das wir kollektive Verantwortung tragen.
Statement against the war in Ukraine
Ihr macht Wörter zu Knöpfen
auf die drückt ihr:
Unterbrechertasten,
ein Morsealphabet der Reaktion,
Codes
für Dummheit,
ein lexikalischer Vorrat
Das Fahrradfahren ist nicht nur Medium des Feminismus, weil es Mobilität ermöglicht. Fahrradfahren verändert Räume durch Affekte. Auf dem Fahrrad wird ein Körper ein anderes Gefüge, ein Gefüge mit Straßen, mit Geschlechtern, mit zahlreichen anderen – aber auch Teil einer Fortschrittstechnik, von neoliberalen Körper- und Konsumpolitiken, motorisierter Gewalt. Die Umverteilung des öffentlichen Gutes Straße sollte nicht ohne feministische Interventionen stattfinden – in einer Umverteilung des Sinnlichen.
«I know very well, but all the same …» Mir ist diese griffige Formulierung immer wieder durch den Kopf gegangen, als ich mit zunehmender Fassungslosigkeit beobachtete, wie Trumps Anhänger und er selbst trotz gegenteiliger Evidenz an der Behauptung festhielten, dass die Präsidentenwahl gefälscht sei.
Das ‹Ereignis Corona› ist nicht nur eine medizinische, sondern auch eine gedankliche und emotionale bzw. affektive Herausforderung für die Gesellschaft. Denn Krankheiten und insbesondere Seuchen werden, wie Isabell Lorey bemerkt, «nicht nur als Gefährdung des individuellen Körpers, sondern immer auch als Bedrohung von Gemeinschaften wahrgenommen.» Die Pandemie als biopolitisches Ereignis hat eine mediale Sinngebungsmaschine in Gang gesetzt.
Ohne sechs Abweichlerinnen hätte es kein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump gegeben – über Risiken, Kuchen und Mut.
Maisha-Maureen Auma arbeitet zu Diversität in der Bildungsarbeit – hier gibt es Hinweise auf ihre intersektionalen Perspektiven für unsere wissenschaftliche Arbeit. Sowie ein Statement des FAM gegen die rechten Angriffe auf die Arbeit Aumas und der Gender Studies insgesamt.
Schafft der Duden das generische Maskulinum ab?
Der Wissenschaftstag der Gender Studies 2020
Amy Baretts immer wieder vorgeführter cordon familial verschmilzt und überschreibt die Macht, die sie als Verfassungsrichterin in der Tat haben wird, mit dem liebevoll sorgenden Image der Mütterlichkeit.
Die Skandalisierung vom 14.10.1970, geschildert in der Hannoverschen Allgemeine.
Überlegungen zu den Verlautbarungsformaten, mit denen der US-Präsident der Bevölkerung sein inkompetentes oder kontraproduktives Corona-Management vermittelt hat.
Trotz hektischer Bemühungen der Corona-Miniserien-Heldin, die alte Ordnung aufrecht zu erhalten, sind es ihr rührendes Scheitern und die exzessive Klage, die immer wieder den Horizont für eine neue Post-Corona-Geschlechterordnung öffnen.
Im Wiener Online-Journal tfmlog geht es in der Ausgabe Disabled By Normality – Essays zu Illness, Disability und Queer Crip Theory um intersektionale Perspektiven der Medienwissenschaft.
Schockierende NEWS: Feministin kritisiert Joko und Klaas’ 15-Minuten-Video Männerwelten, obwohl die beiden Medienmänner damit Primetime auf ProSieben abgeben, um es Frauen* zu ermöglichen, über ihre Erfahrungen mit sexueller Gewalt zu berichten! Lesen Sie die undankbare Kritik hier.
The myth of the household as a unit is being put to the test. What if we thought of people as living in co-viral groups, some of which were cohabiting, others of which were distributed across different households (or premises)?
Influencerin zara_secret weiß, wie Gerüchte funktionieren – mediale Funktionen der Übertragung, Erregung oder Ansteckung sind nicht erst bei der Berichterstattung über Viren und Epidemien zutage getreten. Von Rumor Clinics, Faktenchecks und Infodemics.
Teaching cannot be simulated in environments built around projects, corporations, positivism, monitoring, and – crucially – loneliness and absence.
Der queer/feminstische Berliner Club ://about blank hat sich in der Veranstaltung Female Bouncer – About the struggles at the doors mit dem Thema Türsteherinnen und Club-Kultur beschäftigt. In Solidarität mit den prekären Arbeiter_innen der Club- und Kulturlandschaft!
Zur Resolution des DHV zur «Verteidigung der freien Debattenkultur an Universitäten» und die Angriffe auf Gender Studies. Worum es gehen muss, ist die Verteidigung der Wissenschaftsfreiheit.
Um laufende Forschungsarbeiten aus dem Bereich der Gender Media Studies zu fördern, hat die AG Gender/Queer Studies und Medienwissenschaft der Gesellschaft für Medienwissenschaft den «Best Publication Award Gender & Medien» ins Leben gerufen, der 2010 erstmals verliehen wurde.
1919 sind die ersten Studentinnen an der Königlich akademischen Hochschule der bildenden Künste zu Berlin zugelassen worden. Die Studienplätze wurden nicht widerstandslos vergeben; es dauerte Jahre, eigentlich Jahrzehnte, dieses Recht zu erkämpfen. Eine ganz kurze Chronik anlässlich #4GenderStudies.
Ground elder: dt. Giersch. Wikipedia: «Giersch gilt bei Gärtnern als lästiges Unkraut; er wuchert und lässt sich wegen seiner unterirdischen Triebe nur schwer bekämpfen. Andererseits ist Giersch ein wohlschmeckendes Wildgemüse.»
Anlässlich des dritten bundesweiten Wissenschaftstags #4GenderStudies am 18. Dezember 2019 haben wir eine Linksammlung für die Gestaltung eines gender- und diversitätsbewussten Hochschulalltags (mit Schwerpunkt Lehre) zusammengestellt.
Wie die Arbeit in den Oberflächen einer Strandszene einen «Resonanzraum des Glücks» macht, zeigt sich im litauischen Pavillon der Biennale 2019.
Die Kunstbiennale Venedig geht zu Ende: Zu finden waren Formen der Rückwärtsgewandtheit, des Rückwärtigen und des Umgekehrten – ob auch der Umkehr, ist noch nicht ausgemacht.
Auf Initiative der AG Gender/Queer Studies und Medienwissenschaft hat die Gesellschaft für Medienwissenschaft auf ihrer Jahrestagung im September 2019 diese Resolution diskutiert und verabschiedet.
Subjektivierungsweisen und Affektpolitiken zwischen SUVisierung und radfarenden Regelübertretungen: Wo Infrastrukturen Irren machen.
Ein Dokumentarfilm lehrt, Verkehrsinfrastrukturen materiell wie symbolisch, ideologisch und affektiv zu verstehen - eine feministische Intervention in die Subjektivierungsweisen, die uns das Bewegen im öffentlichen Raum auferlegt.
Die folgenden Einträge sind sehr persönliche Eindrücke von XYZ. Sie beschreiben aus einer subjektiven Perspektive den Arbeitsalltag einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin, Doktorandin und Nachwuchswissenschaftlerin in verschiedenen Perspektiven auf Weisen von Machtmissbrauch in der Akademie.
Sport darf sich nicht politisch äußern, aber: Frauenfußball wird postfeministisch dienstbar gemacht im Projekt nationaler Selbstdarstellung. Ein Plädoyer gegen Mainstreamisierung, Marketing und Kochshows.
Dank Büchern gestaltet sich Krank-Werden als ein Prozess, der nicht nur von meinem persönlichen Befinden, sondern auch von einem kraftvollen kranken Textkörper geformt wird, welcher es mir ermöglicht, meine soziosomatischen Erfahrungen in Echtzeit zu kontextualisieren und zu politisieren.
Im Zuge der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen sind die Vorurteile gegenüber fußballspielenden Frauen brisanter denn je. Frauen, so hartnäckige Stereotypisierungen, hätten auf dem Feld nichts zu suchen, sowieso sei das Spiel nur was für harte Kerle. Fußball als ›männlicher Sport‹ par excellence dient als paradigmatisches Beispiel, wie Körperpolitiken ins Bild gesetzt werden, die der Konstruktion und Aufrechterhaltung der binären Geschlechterordnung und einer männlichen Hegemonie obliegen.
Die sexuellen Übergriffe auf Frauen durch mehrheitlich migrantische Männer in der Kölner Silvesternacht 2015/16 haben den Diskurs über Sexismus, Migration und Rassismus in Deutschland verändert. Knapp zwei Jahre später legen Sabine Hark und Paula-Irene Villa einen Essay zu «Köln» und den Folgen vor. Ein Gespräch über die Notwendigkeit einer intersektionalen Analyse, die soziale Dimension von Tatsachen und einen toxischen Feminismus.
Die Mitglieder der AG sind in zahlreichen Forschungsprojekten involviert – auf der Webseite der AG werden sie kompakt vorgestellt
Studierende, Lehrende und die Gleichstellungsbeauftragten der Potsdamer Hochschulen – der Fachhochschule Potsdam, Universität Potsdam und Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf – haben dazu aufgerufen, sich mit Statements, Foto- und Videobotschaften an einer gemeinsamen Aktion #4genderstudies zu beteiligen: Trumps Sexismus und die AfD treffen sich im Monitorfilm, Fotos und Kommentare zeigen Gendermarketing, eine Performance zur Männlichkeit in Ghana, es geht um die Küche und Lindy Hop, um Computerspielforschung und Mode …
Eine neue Antigender-Variante in der FAZ diskrediert Gewaltanalysen der Gender Studies als ‹selbst gewaltverherrlichend› und verkehrt das Nachdenken über sprachliche Gewalt in ihr Gegenteil: Gewalt ginge gerade von diesem Nachdenken über Sprache aus. Der affektive Wirrwarr lehnt gleichzeitig Wissenschaft ab und bezichtigt wissenschaftliche Verfahren der Unwissenschaftlichkeit.
Suffragetten im Blockbusterspiel – was die Figuren tun und was man mit ihnen tun kann
Seit dem 12. November 1918 können Frauen in Deutschland wählen und gewählt werden.
Am 11.10.18 hat die ungarische Regierung Gender Studies aus der Liste der Masterstudiengänge gestrichen. Die Gesellschaft für Medienwissenschaft hat eine Resolution gegen die Abschaffung der Gender Studies verfasst.
Disqualifizieren männliche jugendliche Übergriffe auf Frauen überhaupt für irgendein Amt? Trumps Kandidat für das Amt des Verfassungsrichters Kavanaugh wird der versuchten Vergewaltigung beschuldigt und zeigt einmal mehr, wie sexuelle Gewalt zum System gehört.
Der sexualisierte Machtmissbrauch auch auf PhD-Student_innen ist dem Bereich der Lehre zuzuordnen. Es braucht die Entwicklung von Perspektiven, wie sich die Universität verändern muss, damit elitäre Verfügungsgewalt und professoraler Herrscherhabitus endlich in die Schranken verwiesen werden.
Der Fall Ronell kann ein boot camp sein, um ein update feministischer medienperformativer Theorie zu unternehmen, und: um die erkämpften Freiräume für eine Vielzahl von Subjektivitäten nicht wegen eines Falls von sexualisiertem Machtmissbrauch unreflektiert aufzugeben. Das erfordert, eine gewisse mögliche Komplizenschaft durchzudenken: nicht mit Avital Ronell, sondern mit einigen Prämissen, die sie für ihre Arbeit in Anspruch nahm und die in Gender Studies und Medienwissenschaft geteilt werden.
Wie die Kritik an Googles Diversity-Richtlinen Hand in Hand mit Alt-Rights geht: Zum world building Weißer marginalisierter Nerd-Männlichkeit und ihrem Kampf gegen Identitätspolitik im Zeichen angeblicher identitätsbasierter Diskriminierung – vom Rust Belt ins Silicon Valley.
Gauland leugnet den Klimawandel, ein afrofuturistischer Kurzfilm hingegen zeigt: Mythen, die sich im Kontext der Träume in die Museumsarbeit einfügen und sich gleichzeitig in Bezug auf Gender wie auch auf die Kategorie Mensch transformieren, bilden das dekoloniale Reservoir des Virtual Natural Museums der Zukunft, einer Zukunft, die der ökolonialen Gegenwart eine Alternative anbietet.
Im Zuge von #MeToo entstanden ein neues Genre der männlichen Celebrity-Entschuldigung, in dem verschiedene Grade an Einsicht in eigene Privilegien, Akzeptanz von Diskursregeln und an Shittiness (dt. Arschigkeit) verhandelt werden. Diskursfortsetzungen in medialen Formaten, terroristische Gewalttaten, Incels & Co.s schließen sich an.
Wie nähert man sich unbekannten Größen am besten? Wie kann man ein Gefühl für Statistik bekommen? Wie bewertet man Zahlen, die praktisch nie medial vermittelt, in Flme und Narrationen gegossen, veranschaulicht, verhandelt, bekannt gemacht werden? Vielleicht durch Schätzen. – Spoiler: Das Ergebnis lautet 191,78082192. Aber was war die Frage?
Ich habe hart aber fair in der Mediathek geschaut (damit Ihr es nicht müsst) und einen Aufsatz geschrieben, der analysiert, wie ‹wir› in Zeiten von #Metoo über sexualisierte Gewalt sprechen (könnten). An die Stelle einer «neutralen Mitte» tritt der Raum, in dem wir uns angehen.
Wenn TV-Expert_innen über sexualisierte Gewalt reden, wird es anstrengend. Viele schalten gar nicht erst ein, um sich nicht aufregen zu müssen. Das ist nur vernünftig. Ich habe hart aber fair in der Mediathek geschaut (damit Ihr es nicht müsst) und einen Aufsatz geschrieben, der analysiert, wie ‹wir› in Zeiten von #Metoo über sexualisierte Gewalt sprechen (könnten). - Teil 2 -
Wenn TV-Expert_innen über sexualisierte Gewalt reden, wird es anstrengend. Viele schalten gar nicht erst ein, um sich nicht aufregen zu müssen. Das ist nur vernünftig. Ich habe hart aber fair in der Mediathek geschaut (damit Ihr es nicht müsst) und einen Aufsatz geschrieben, der analysiert, wie ‹wir› in Zeiten von #Metoo über sexualisierte Gewalt sprechen (könnten).
Ich brauchte etwas Einfaches. Ich landete bei Bares für Rares. Das läuft zuverlässig zweimal am Tag und am Wochenende gibt’s Auswahlformate mit den jeweils ‹besten› Segmenten.
Meine feministischen Kämpfe sind schon seit einiger Zeit vor allem von körperlichen Erscheinungen geprägt, die ich oft nur durch die vorübergehende Verbindung mit anderen Körpern überschreiten kann. In diesem Sinne ist der folgende Video-Gruß mehr als nur die Aufzeichnung einer Frauenkampftags-Aktion, die ich von meinem Bett aus losgetreten habe. Er ist die audiovisuelle Darstellung eines Miteinander-Werdens.
Was ist ein feministisches Selfie? Eine Austellung zu Infinity Selfies, der Sexualisierung von Schamhaar und einem Upgrade davon, wie wir Körper sehen.
Eines Tages,
in tiefer Nacht,
zog eine Feministin
einen Strumpf über den Kopf
und begann zu bloggen, hemmungslos.
Heute auf dem Blog des Gunda Werner-Instituts
Der Studiengang Europäische Medienwissenschaft an der Universität und der Fachhochschule Potsdam hat zum Aktionstag #4genderstudies Statements der Mitarbeiter_innen gesammelt:
Pressemitteilung der FG Gender, 18.12.2017:
Wir sehen uns bestimmte Biotope von weniger sichtbaren und weniger ‹hegemonialen› Männlichkeiten an, in denen die sexuelle Objektivierung von Frauen ungebrochen scheint und politische Motive und Konsequenzen hat, denen man in den (Inter-)Netzwerken der politischen Rechten und einer neuen Tabubruchkultur nachspüren kann.
In einer kleinen Ecke im Klamottenladen «Monki» wurde alles in rosa Farbe einsortiert.
Ein Repositorium für Gender Studies
Ich bin es leid, schon wieder Schlagzeilen über Achselhaar-Aufreger zu lesen.
Im Jahr 2017 wurde ein Sammelband heftig diskutiert, den man als eine bissige Selbstkritik der queeren Szene lesen kann oder als Merkmal dafür, dass eine bestimmte affektgeladene und darin gerade nicht selbstkritische Schreibweise von populistischen Bühnen nun auch in einer normalisierten Minorität angekommen ist. In seinem Fahrwasser legte die EMMA ihren Hass auf die Gender Studies neu auf – und deren ausführliche Repliken erhellen den Stand von Forschung und Wissenschaftspolitik. Ein Jahresrückblick mit Empfehlungen.
Der Film GeoStorm (2017) bringt nicht nur ein fiktives Wetter-Desaster auf der Leinwand, sondern auch ein Kino-Desaster – Hurrikans zu zähmen, Gewitterwolken zu zerschlagen und globale bzw. regionale Temperaturen anzupassen vermittelt dank tosender Spezialeffekte und einer heldenzentrierten Handlung, dass Wetterkontrolle ein Männerprojekt sei: ein wahrer GenderStorm.
Sexisten und Grabscher bleiben an der Macht. Dennoch: #Aufschreie erschüttern eine habitualisierte affektive Wohlfühlgrundlage namens Sexismus. Eine Analyse mit psychoanalytischen und anderen Meta-Ebenen.
Eine junge Frau, das heißt heute: Nicht-/Heidis Girl zu sein, ist schmerzhaft. Ein Schmerz, der sich auch in den Protestbildern zeigt und den wir teilen. Vulvarines, die die Schönheitsideale als Utopien benennen, formulieren selbst ihre Kritik von einem utopischen Ort der Überwindung aus. Die Sprachlosigkeit über die vielfältigen Dimensionen der Unterwerfung zur Frau benötigt aber Projektionsflächen wie Germany's Next Top Model, um ihren eigenen Schmerz über das Gewordensein auszudrücken. Sie ist Ausdruck des Leids, das weibliche Subjektwerdung in einer bürgerlichen Gesellschaft bedeutet. Dieses Aus einem Schmerz heraus-Sprechen ist notwendig, um Unadressierbares codiert adressierbar zu machen. Für eine solidarische Kritik, die die durch die Codierung bedingte Distinktion auflöst, ist aber auch eine Auflösung dieser Codierung notwendig und damit eine Auflösung des medialen Rahmens und der nicht einlösbaren Freiheitsversprechen.
Millionen Dollar werden seit Jahrzehnten bezahlt, um Top-Medienbosse und Manager von Verurteilungen wegen sexueller Gewalt freizukaufen. Sind wir überrascht?
«Was prallt im Fräulein aufeinander?
Trumps Amtsbilanz ist verheerend. Warum halten trotzdem auch die an ihrer ‹Liebe› zu ihm fest, die nur zu verlieren haben?
In Zeiten von «fake news» bzw. in «postfaktischen» Zeiten muss auch dem Irrationalen mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Nicht das Irrationale selbst ist die Gefahr – vielmehr die strikte Trennung von Vernunft und Irrationalität.
Die documenta gehört sicher zu den schlechtgeredeten Ausstellungsformaten. Aber dieses Mal war es besonders schlimm.
Advanced Internet Studies: Loungige Teeküche nur für Männer
Ein Kommentar zur Klassenfrage in der Eribon-Lektüre und zur Politisierung von Scham
Ein Symposium, das eine Feier war, oder eine Feier, die ein Symposium war. Agnes Böhmelt und Maja Figge berichten von der Veranstaltung, die zu Ehren von Dorothea Dornhof und Gabriele Dietze im Januar 2017 in Berlin stattfand.
Judith Butler im Interview über die Figur und Folgen des Donald Trump
Blogeintrag zum Kolloquium über das Elberskirchen-Hirschfeld-Haus von Queer Nations Berlin
Otherkin, die im Körper einer anderen Spezies leben, treffen auf Orlando: Bei Katrin Mayer und Eske Schlüters' Installation werden akustisch Identitätswechsel erfahrbar
Die US-Wahl und die Gender Studies: Race, class, gender, Andere und die Macht der Leerstelle
Im Kino gewesen, gelacht. Und auch manchmal fast geweint. Über Mrs Schnuck und Toni Ördman, über 68er und ihre Kinder, über Väter und Töchter und über Käsereiben, die zwischen ihnen stehen, ohne als Reibungsfläche zu taugen.
Bilderpolitik ist Körperpolitik ist Schwimmpolitik: vom Neuköllner Columbiabad über Cannes oder Algerien.
Ikonische Läuferinnen wie Caster Semenya und Dutee Chand zeigen: Im Lauf von Organen zu Chromosomen und jetzt zu Hormonen hüten Reinheitsregeln für Sportlerinnenkörper die Normalandrogynie. Neues vom T-Test.
2016: Krieg in Syrien, die sogenannten Flüchtlingsströme, Trump/Clinton, es verlässt Großbritannien die EU, die Türkei die Demokratie, Attentate und Amokläufe nehmen auch in Deutschland zu, weiße Polizisten zeichnen für immer mehr Schwarze Tote in den USA verantwortlich, Massenproteste wie Nuit Debout werden ohne Medienöffentlichkeit vom französischen Ausnahmezustand geschluckt, Kriege gehen weiter. Und Gender?
Apple und Gender treffen sich auf der Damentoilette – Susan Leigh Star hat dazu einen weiterführenden Vorschlag.
Zwei popfeministische Prince-Kritiken, 2008.
Am Wochenende habe ich die Süddeutsche Zeitung gelesen und Zootopia angeschaut.
Eine kürzlich publizierte Studie im Journal of the American Medical Association stellt den «conversational agents» verschiedener Smartphone-Anbieter, die in medizinischen Notfällen ein erster Ansprechpartner zu sein vorgeben, ein recht katastrophales Zeugnis aus, besonders mit Blick auf Geschlechtersensibilität.
10 Trans Women Pioneers They Definitely Didn’t Tell You About In [US-]History Class
Feminismus kann so langweilig sein. Wie Mathematik. Und so faszinierend.
«We are a group of migrant and refugee women coming to Germany from former colonized countries as well as women without that experience coming together to build a base and a common struggle against the effects of Fortress Europe.»
Kann es Bilder vom Sich-nicht-Sicher-im-Bildkörper-Fühlen geben? Zur Fotoserie «Nothing but Light» von Anastasia Kuba
Der Blog «Geschichte der Gegenwart» bietet fundierte und pointierte Beiträge, aktuell zur neuen Konjunktur der Rede vom «Kulturkreis».
Neuauflage zu drei Blogthemen: Intersektionalität, Appropriation, Beyoncé. Der neue Videoclip von Coldplay spielt in Mumbai.
Inspiriert von Studien aus den USA, die umfassend empirisch nachgewiesen haben, dass Frauen, kurz gesagt, für die gleichen Waren einen höheren Preis bezahlen als Männer, habe ich eine kleine Sofa-Recherche unternommen.
Sucht man momentan nicht nach Ausdrucksweisen, die ein popkulturelles oder künstlerisches Ego als fragmentarisches und fiktionales Konstrukt demontieren, es vielleicht sogar auflösen oder wenigstens ironisieren, anstatt es mit Superlativen zu versehen?
Das Geschlecht spielt ja bekanntlich keine Rolle, wenn es um die Qualität von Forschung bzw. Büchern geht. Und so kann es auch kein Urteil über die Qualität eines namhaften Verlags sein, dessen Frühjahrsprogramm-Vorschauheft gerade versandt wurde.
Die letzte Woche war eine Übung im Sortieren: Wie soll man die Postionierungen, die Empörungen, Kritiken, Analysen zu den massenhaften sexuellen Gewaltszenen am Kölner Hauptbahnhof aus der Silvesternacht anordnen? Zu Praktiken der Pressekritik, der intersektionalen Analyse und der Rape Culture.
«Ethnic drag» neu aufgelegt: Indianerschmuck und «war paint», Copyright, Appropriation und Kommodifizierung von Kultur revisited.
Eine Frage der Titelpolitik: Worauf beim Quotenzählen den Akzent setzen? Der Deutsche Hochschulverband DHV entscheidet sich für: «Frauenanteil steigt weiter». Wahlweise ginge sonst auch: «Weiterhin vier von fünf Professuren mit Männern besetzt».
Zur Müllermilch-Werbung, der Flüchtlingskrise auf Twitter und dem Rest der Welt
Autorschaft, Identifizierung, Eigentum: Was sich im Netzwerkdenken auf mehrere agencies verteilen könnte, verfestigt sich unter dem Einfluss von Diskriminierung.
In den letzten Tagen war rund um die Klimakonferenz viel vom Umwelt- und Naturschutz die Rede. Was steht genderpolitisch auf dem Spiel, wenn wenn die Semantiken von Schutz und Kontrollverlust sich mit vergeschlechtlichten Metaphern verzwirbeln?
Eine mathematisch begabte junge adlige Frau im 19. Jahrhundert geht in die Geschichte des Programmierens ein. Das ist einen kritischen Blick in die Geschichte und die Geschichtsschreibung wert. Hier eine Materialsammlung.
PS zum Blogeintrag von gestern: Nun auch in Berlin!
Hallo? Adeles neuer Hit zieht zahllose YouTube-Cover nach sich, deren Kommentarhaftigkeit lesen gelernt werden will
Nail art for busy girls: Zwei Arten Handarbeit
Kommentare von Judith Butler, Sabine Hark, Slavoj Zizek
Man Buns: Männlichkeit gerät noch nicht ins Wanken, wo sie sich lange Haare, auch in Haarknoten, aneignet. Aber eine künstliche Hipster-Verlängerung wird zum gefährlichen strap-on-Supplement.
Der Tumblr «Congrats, you have an all male panel» sammelt frauenfreie Veranstaltungen. Nun auch der Gender Blog.
«Damen und Herren und alle dazwischen» – auf englisch ist das ein «gender fluid intro», ein «gender fluid comment», und es war eine Begrüßungsformel zur MTV-Preisverleihung – die MTV in der Ausstrahlung zensierte. Was sagt das über Mediengenerationen?
Sexualwissenschaftler Volkmar Sigusch prägte das Wort schon 1991, man stritt sich noch eine Weile über die grammatischen Möglichkeiten des Neologismus, und nun hielt es Einzug in das Oxford English Dictionary: cisgender.
Rassistische Algorithmen? Ein «europider Hautton» wurde in der Frühzeit der Filmtechnik als Standard gesetzt. In den 1940er und 1950er Jahren kalibierte man Fotokameras und -printer nach der Shirley Card, benannt nach deren weißem Modell. Heute geht es um die Filter, die in sozialen Netzwerken beim Foto-Upload voreingestellt sind: «Filter is the new bleach» – auch ohne das Zutun der FotografInnen werden die Hauttöne aufgehellt.