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Jedes Heft hat ein Schwerpunktthema, das von Gastredakteur_innen konzipiert und betreut wird. Die dazu eingereichten Beiträge durchlaufen ein Peer-Review-Verfahren. Vorschläge für Schwerpunktthemen sind jederzeit an die Redaktion möglich. Bitte beachten Sie unsere Hinweise zu Einreichungen.

  • ZfM 31, erscheint im September 2024

    Heftvorschau

    Sound|Archive

    Im Kontext aktueller Debatten über die Dekolonialisierung von Archiven, die Restitution von Sammlungsobjekten und die Aufarbeitung kolonialer Geschichte erhält auch die Frage nach kolonialen Praktiken und Prozeduren, die den Aufnahmen und Archiven von Klang oder Sound zugrunde liegen, neue Dringlichkeit.

    Medienwissenschaftliche Untersuchungen versprechen Einsichten in die Bedingungen von Aufzeichnung, Bearbeitung, Distribution und Zirkulation ebenso wie in die Rezeption und Klassifizierung von Klängen, Stimmen und Geräuschen (noise). In den Archiven selbst sind Machtverhältnisse, wie sie durch Prozeduren und Infrastrukturen implementiert sind, aufzuspüren. Zugleich arbeiten akustische Medien auch an der Transgression von staatlich, polizeilich oder militärisch aufgeteilten Territorien mit, wenn sie diese durch technische Standards oder Formate unterlaufen werden. So beispielsweise durch pirate radios, hotline supports, die mit Flüchtenden auf den Meeren Kontakt halten, oder andere Formen klandestiner Sender. Fragen nach dem Status von Klängen als historischer Quelle sind im Sinne einer Handlungsmacht des Sonischen daher erst zu stellen. Der Schwerpunkt richtet seine Aufmerksamkeit dabei vor allem auf Themen des «Globalen Südens», die Gavin Steingo und Jim Sykes (2019) programmatisch als «Remapping» zur Diskussion stellen.

  • ZfM 32, erscheint im April 2025

    Call for Papers

    Mind Control

    «Whoever controls the media, controls the mind» – dieser Ausspruch stammt nicht von Jim Morrison, wie gerne kolportiert wird, sondern lässt sich bis in die 1950er Jahre zurückverfolgen, als der Kalte Krieg in seine intensivste Phase eintrat. Dass die Medien massiven Einfluss auf Stimmungen, Überzeugungen und Denkweisen nehmen, ist eine Ansicht, die in den 1960er Jahren von der künstlerischen und intellektuellen Counterculture radikalisiert und gegen die eigene Regierung gewendet wird. Von nun an wird die Paranoia, dass Medientechnologien ganze Bevölkerungsgruppen zu Marionetten böswilliger Akteure machen könnten, zu einem intrinsischen Bestandteil der Lebenswelt und zu einem wiederkehrenden Thema in Film, Literatur und Journalismus. 

    Obwohl die Beschäftigung mit Themen wie Gehirnwäsche, Mentizid, thought reform, Bewusstseinskontrolle und Psychological Operations in der Geschichts-, Literatur- und Religionswissenschaft sowie der Psychologie seit langem etabliert ist, hat sich die Medienwissenschaft damit bisher nur peripher beschäftigt. Mit dem Schwerpunkt «Mind Control» wollen wir diesbezüglich Abhilfe schaffen. Wir gebrauchen den Begriff «Mind Control» als umbrella term für strategische Versuche unzulässiger und verdeckter Einflussnahme auf Denken, Fühlen und Verhalten von Individuen, Gruppen und ganzen Bevölkerungen. Dabei gehen wir von einem Spektrum der affektiven und kognitiven Einflussnahme aus, das von Suggestion über Manipulation bis zur Indoktrination reicht und zudem das Angstbild einer völligen Willens- oder Verhaltenssteuerung umfasst. Angesichts rezenter Verschwörungserzählungen zur angeblich ubiquitären Bewusstseinskontrolle von Nutzer*innen ‹gesteuerter› Medien ist die medienwissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Themenkomplex überfällig.