Die Sonderreihe Forschungsdaten in der Medienwissenschaft setzt sich mit einem Beitrag der Medienwissenschaftlerin Sophie G. Einwächter fort, die sich mit der Anerkennung von Forschungsdatenmanagement und den hieraus hervorgehenden Datenpublikationen als eigenständiger wissenschaftlicher Leistung auseinandersetzt. Sie reflektiert und analysiert dies vor dem Hintergrund des etablierten wissenschaftlichen Reputationssystems und geht auf Herausforderungen wie Möglichkeiten ein.
X | Kein Lagebericht
Der Schwerpunkt der Ausgabe thematisiert und erkundet antirassistische Praxis innerhalb der Medienwissenschaft. Die eingeladenen Beiträge bilden demnach ein Spektrum davon ab, wie mit rassistischen Erfahrungen und Kontinuitäten am Ort Universität umgegangen werden kann und welche Handlungsräume sich eröffnen. Die Frage nach antirassistischer Praxis – anders kann es nicht möglich sein – stellt sich jedoch zuerst bezogen auf das eigene Tun.
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Aus den Blogs
Die aktuelle Gesundheitskrise verstärkt die Relevanz einer dekolonialen und intersektionalen Politik der Sorge. Dabei bietet die Sichtbarmachung von Blut als mediale Infrastruktur, die ungleiche Machtverhältnisse verkörpert, das Potential für eine Auseinandersetzung mit dem Leibarchiv, für das wir kollektive Verantwortung tragen.
Statement against the war in Ukraine
In ihrem Post zu digitalen Dissertationen plädieren Anke Finger und Virginia Kuhn für eine öffentlich zugänglichere Wissenschaft.
The special series continues with a contribution by media scholars Jan Teurlings and Markus Stauff, who share their experiences with the collaborative reading tool Perusall for online teaching. Starting with the tool's potential andpromises for teachers and students, the authors discuss the extent to which these come to fruition in practice and why they are only partially suitable for use in media studies.
Dass digitale Tools unsere Kommunikation und Arbeitsweise in Forschungs- und Lehrkonstellationen beeinflussen, wurde bereits verschiedentlich diskutiert. In dieser Sonderreihe lenken wir die Aufmerksamkeit auf konkrete Einsatzgebiete und Arbeitsumgebungen innerhalb der Medienwissenschaft, in denen aktuell digitale Tools mit unterschiedlichen Zielsetzungen erprobt werden.
Online
In his 2012 book Seeing Through Race, W. J. T. Mitchell explores the relationship between medium and race. The written interview asks Mitchell about the comprehensive theoretical introductory chapter of his study and his suggestions for dealing with racism. At the same time, the conversation revolves around the transferability of Mitchell’s critical reflections on racism to the local system of science culture and the current relevance of his theses in the context of cancel culture, science culture, and media studies.
Ergebnisse einer GfM-Umfrage
In Heft 26 der ZfM diskutiert der Beitrag «Wie ‹weiß› ist die deutschsprachige Medienwissenschaft?» Hintergründe, Ergebnisse und Reflexionen zur Umfrage der GfM und des Forum Antirassismus Medienwissenschaft (FAM), die im Oktober 2021 durchgeführt wurde. In Ergänzung dazu werden in diesem Web-Extra die Antworten auf die neun Fragen der Umfrage mit kurzen Auswertungen vorgestellt.
»Other(ing) Sensing. Practices, Politics and Ethics of Sensitive Media« (17-18 June 2021) was the second conference organized by the Research Group »SENSING: The Knowledge of Sensitive Media« (ZeM – Brandenburg Centre for Media Studies) after its inauguration in 2018.
Vorschau
Protokolle strukturieren und formieren, was war und was sein wird. Historisch versammelten und validierten sie als aufgeklebte Verzeichnisblätter Dokumente der Verwaltung und des Rechts. Als formalen Kriterien entsprechende Niederschriften vergangener Ereignisse bezeugen sie heute die Richtigkeit ihrer eigenen Wiedergabe, wie beispielsweise Verhör- oder Gerichtsprotokolle. Sie formalisieren wissenschaftliche Experimente und sichern ihre Wiederholbarkeit.
Ähnlich wie im gesellschaftlichen Diskurs sind Geschichte, Akteur_innen, Herkunftsberichte und die Rede von der DDR auch in der deutschsprachigen Medienwissenschaft unterrepräsentiert. Diese Distanz zur DDR verwundert. Schließlich stellen medienwissenschaftliche Zugänge an materiellen Arrangements ansetzende Beobachtungsformen bereit, die politische, bürokratische und ökonomische Ordnungen, erlebte Zugehörigkeiten oder gegenwärtige Praktiken des Erinnerns und Vergessens erfassen. Auch die historiografischen Modelle der Medienwissenschaft sind geeignet, differenzierte Recherchen zur Alltagskultur, Geschichte und Überlieferung der DDR anzuleiten, insofern sie keine lineare Entwicklung suchen, sondern das Vergangene in Übertragungsereignissen verzeichnen.