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Open-Media-Studies-Blog

Die Medienwissenschaft im Lichte ihrer methodischen Nachvollziehbarkeit

Laura Niebling, Felix Raczkowski, Maike Sarah Reinerth und Sven Stollfuß für ein Methoden-Handbuch Digitale Medien

6.9.2019

1. Für und wider – die Methodendebatte in der Medienwissenschaft

In seinem 1852 erschienen Werk Die Methode der Wissenschaft – Ein Handbuch der Logik sah der niederländische Jurist Cornelius Wilhelm Opzoomer die Geisteswissenschaften an einem Scheideweg. Das neue, mächtige Instrument eines wissenschaftlichen Diskurses, der «die dürre, unfruchtbare Wissenschaft, welche den wohlverdienten Spott des Dichters hervorrief» zu einem einflussreichen Instrument der Bildung gemacht habe, sei «die Methode der Erfahrung», die es nun gelte aus den Naturwissenschaften in die Geisteswissenschaften zu übertragen.1

Betrachtet man den jüngst von Christoph Engemann, Florian Sprenger und Till A. Heilmann in der ZfM verfassten Artikel Wege und Ziele – die unstete Methodik der Medienwissenschaft (2019), so scheinen Ideen wie jene Opzoomers fast 170 Jahre später immer noch Methoden-Debatten zu prägen. Sie manifestieren sich als Konfliktgegenstand zwischen curricularer Ausformung und wissenschaftlicher Arbeitspraxis2 in der viel jüngeren Geschichte der Medienwissenschaft. Die Tatsache, dass der Text der Kollegen dieses Jahr auf mindestens zwei Workshops medienwissenschaftlicher Fachbereiche (Digitale Medien, Filmwissenschaft) gelesen und energisch diskutiert wurde, entspricht ihrem sehr löblichen Appell «die gegenwärtigen wissenschaftspolitischen Herausforderungen des Fachs ernst zu nehmen».3 Diese Ernsthaftigkeit äußert sich auch in der wachsenden Zahl von Beiträgen in der Zeitschrift für Medienwissenschaft, die sich jeweils mit Methodenfragen befassen.4 Eine, wenn man so will, ‹Geisteraustreibung› ist damit allerdings nicht zwangsläufig verbunden. Denn die aus dem Artikel folgenden Diskussionen lassen zuweilen das Bewusstsein dafür vermissen, dass diese Debatte im Fach nicht zum ersten Mal geführt wird.5

2. Eine extrem verkürzte methodische Konfliktgeschichte der Medienwissenschaft

Wie Engemann, Sprenger und Heilmann in Bezugnahme auf die Kommunikationswissenschaften bemerken, ist die Verweigerung gegenüber Methodendebatten auch Teil der fachhistorischen Abgrenzung.6 Diese beginnt mit der Institutionalisierung der Medienwissenschaft in den 1970er-Jahren7 und prägt sich in den 1980er-Jahren8 wesentlich aus.

Die Kommunikationswissenschaften, die bezeichnenderweise immer wieder (theoriebezogene) Entsprechungen zu dieser (methodenbezogenen) Diskussion führen9 , beziehen sich aufgrund ihres fehlenden «Paradigma[s] oder auch nur ein[es] gemeinsame[n] methodologische[n] Grundverständnis[ses]»10 heute im Übrigen häufig auf ihr Fach in Pluralform. Methodologie sowie die in den 1990er-Jahren postulierte «Maxime, was sich nicht messen lasse, sei wissenschaftlicher Erkenntnis nicht zugänglich»11 , präsentieren sich in diesem Fachverständnis wiederholt als kleinster gemeinsamer Nenner, der in der forschungspragmatischen Anwendung der Methoden aber zunehmend nicht mehr erreicht wird. Wenn in dieser Fachdifferenz einer jener «historischen Ort[e] des Begehrens nach Methoden»12 der Medienwissenschaft liegt, dann wundert es kaum, dass diese Strategie einer methodischen Auftrennung auch dort Fuß fasste. Denn auch in der historischen Ausdifferenzierung der Medienwissenschaft(en) kommt es von einer Dreiteilung in die Arbeitsbereiche Medienanalyse, Medientheorie und Mediengeschichte13 zu einer zunehmenden Ausdifferenzierung des Fachs in Bindestrich-Wissenschaften. Dies ist unter anderem dem Umstand geschuldet, dass der Austausch mit Nachbardisziplinen einen Einfluss auf die Perspektivierung des Fachs – theoretisch wie, ja auch, methodisch – zur Folge hatte und auch noch immer hat. Dieser offene und interdisziplinäre Charakter der Medienwissenschaft hat zu einer produktiven Theoriedifferenzierung des Faches beigetragen. Eine ähnlich offene Haltung gegenüber methodischen Ansätzen scheint uns nun ebenso angebracht wie zielführend.

Die Diskussion um das Verhältnis zwischen Theorie und Methode jedenfalls stellt in ihrer gegenwärtigen Form zunächst einmal ‹nur› einen erneut aufkommenden Problemhorizont dar. Bereits in älteren Fachpublikationen wie Gebhard Ruschs 2002 veröffentlichtem Sammelband Einführung in die Medienwissenschaft: Konzeptionen, Theorien, Methoden, Anwendungen14 gibt es eine eigenen Methodensektion und in Ruschs Aufsatz «Medienwissenschaftliche Systemanalyse» heißt es im Untertitel: «Argumente und Ansätze für eine Erweiterung des Methodeninventars.» Und schon in den 1980er Jahren gab es im Kontext der wissenschaftlichen Erschließung des Films Diskussionen um die theoretische versus methodische Aufarbeitung. So schreibt Knut Hickethier in einer Rezension zu dem von Norbert Schöll und Wolfgang Becker herausgegebenen Band Methoden und Praxis der Filmanalyse: Untersuchungen zum Spielfilm und seinen Interpretationen: «Daß in der wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Film in der Bundesrepublik bevorzugt Modell- und Methodenbücher zur Filmanalyse an die Stelle größerer filmtheoretischer Neuentwürfe getreten sind, ist ein Phänomen, das wissenschaftskritisch einmal genauer zu untersuchen ist».15

Die Logik einer ‹bindestrich-wissenschaftlichen Zuordnung und Untergliederung möglicher Methodendiskurse wiederum erschwert bisweilen eine allgemeine Verständigung über Methoden und Ansätzen in der Medienwissenschaft, wie ein Kommentar von Vinzenz Hediger anlässlich des DFG-Workshops Methoden der Medienwissenschaft im Jahr 2015 zeigt. Auslöser, so Veranstalter Claus Pias, waren die sich seit geraumer Zeit häufenden «Forderungen nach einer Diskussion der Methoden, mit denen die Medienwissenschaft ihre Gegenstände bearbeitet und konstituiert.» Der prominent besetzte Workshop, aus dessen weiterem Kontext auch der von Engemann, Sprenger und Heilmann verfasste Text stammt, auf den dieser Beitrag reagiert, stellte in der Frage nach Methoden auf seinen Panels Medien-Philosophie, -Geschichte, -Ästhetik, -Soziologie, -Ethnographie, -Philologie, -Technik nebeneinander. Diese Form der Problemannäherung, kommentiert Vinzenz Hediger danach, sei allerdings vermutlich Teil des Problems:

Mit seinen Binde-Strich-Panels bot das Programm zwar eine Vielzahl von interdisziplinären Dialogchancen [...]. Die Struktur des Programms entsprach aber weder dem aktuellen Entwicklungsstand der Disziplin (oder des Feldes) noch ihrer Geschichte. Sie trug überdies dazu bei, dass eine eigentliche Methodendiskussion so richtig nie in Gang kam.

Methodenprobleme stellen sich in Zusammenhang mit Forschungsfragen, die sich wiederum im Ausgang von konkreten Probleme [sic!] stellen, die meistens etwas mit konkreten Gegenständen zu tun haben, wobei die Methoden stets das Ihre zur Zurüstung der Gegenstände beitragen.

Sprechen wir also über jene gegenstandsbezogenen Methoden und Ansätze! Denn als Forschende, die mit digitalen Gegenständen und Forschungsumgebungen arbeiten, und vor allem als Dozent_Innen jener medienwissenschaftlichen Lehrpläne mit ihren vermeintlich «stabile[n] curriculare[n] Grundlage[n]»16 , sind wir mit der Frage nach Methoden quasi dauerhaft konfrontiert. Wir möchten die Fragen nach dem was, wie und wo der Methodologie deshalb konkret überführen in ein was, wie und wo von Methoden. Hierzu lohnt ein weiterer Blick in die Kommunikationswissenschaft(en).

3. Methode und Empirie – für Forschungsperspektiven und Forschungsstile in der Medienwissenschaft

Die Diskussion um Vorstellungen von und Herangehensweisen an Methoden im Zuschnitt eines regelmäßig vorgebrachten Kontrastvergleichs mit der Kommunikationswissenschaft legt oftmals nahe, dass der Methodenbezug in der sich empirisch verstehenden sozialwissenschaftlichen Schwesterdisziplin unstrittig sei. Dies verkennt allerdings, dass auch dort eine Debatte um das Für und Wider von quantitativer und qualitativer Forschung geführt wurde und teilweise auch heute noch wird.17 Methodendiskurse, das zeigt sich immer wieder aufs Neue, sind Momentaufnahmen eines Fachs.

So sind Forschungsmethoden in der Kommunikationswissenschaft jenseits quantitativer Arbeitsweisen «[m]angelnde intersubjektive Nachvollziehbarkeit, Verletzung klassischer Gütekriterien wie Objektivität und Reliabilität und unzureichende Verallgemeinerbarkeit der Ergebnisse»18 vorgeworfen worden. Dennoch haben sich dort qualitative Forschungsmethoden wie Feldforschung, Interviewstudien oder inhaltsanalytische Falluntersuchungen etabliert, es wurden computergestützte Erhebungs- und Auswertungsverfahren ergänzt und Methodenkombinationen («Mixed Methods») erprobt. Im Kontext verstärkt interpretativer Forschungsarbeiten werden verschiedene Verfahren zur Ergebniserzielung ‹gegenstandsadäquat› miteinander verbunden, die als offene Verfahrensansätze ausgewiesen werden. Die Grounded Theory, Diskurs- oder Dispositivanalyse beispielsweise bezeichnen danach «keine eigenständige Methode[n], keine ‹geregelte[n]› und ‹verregelte[n]› methodische[n] Vorgehensweise[n]», sondern stellen jeweils vielmehr einen «Forschungsstil» dar, nachdem «unterschiedliche methodische Techniken und Instrumente der Datenerhebung, aber auch der Datenauswertung flexibel auf einzelne Forschungsfragen bzw. -prozesse angewendet und entsprechend angepasst werden» können.19 Diese offenen Methodenansätze im Verständnis von Forschungsstilen werden als empirisch-sozialwissenschaftliche Ansätze in der kommunikationswissenschaftlichen Forschung und Lehre inzwischen gleichberechtigt neben den klarer umrissenen Methodenbausteinen eingesetzt.

Empirische Forschung kann sich damit methodisch unterschiedlich ausnehmen. Die Ergebnisdiskussion ist dabei konzeptuell nachprüfbar, das Vorgehen systematisch aufgezeigt und die Erkenntnisse sind intersubjektiv nachvollziehbar. Dem Unterfangen voran steht stets ein kritisch-reflektierter Einsatz von Techniken zur Erfassung von Untersuchungs- und Erkenntnisgegenständen auf Basis einer theoretischen Fundierung. Dabei lässt sich dem Ansatz von Vinzenz Hediger und Markus Stauff das Wort reden, denn «die Frage, was Empirie und welches Wissen denn empirisch sei», kann in der Medienwissenschaft «mit den ihr eigenen Gegenstandsbereichen, Methoden und Theorien sowie aus ihrer Fachgeschichte heraus» durchaus neu perspektiviert werden20

Mit Blick auf die Perspektivierung methodischen Vorgehens in der Medienwissenschaft scheint uns in diesem Zusammenhang die auch in der sozialwissenschaftlichen Forschung praktizierte konzeptuelle Differenzierung nach Forschungsperspektive und Forschungsstil sinnvoll.21 Die Forschungsperspektive bezeichnet dabei die epistemologischen Basisannahmen und theoretischen Grundlagen – und damit den verfolgten ‹Denkstil›22 –, während der Forschungsstil die eingesetzten Analyseverfahren (das könnten beispielsweise die Filmanalyse, Artefaktanalyse, Diskursanalyse, aber auch computergestützte Erhebungs- und Auswertungsverfahren sein) gegenstandbezogen reflektiert. Diese schließen im Übrigen auch quantitativ-empirische Vorgehensweise dort mit ein, wo etwa über statistische Erhebungen, Datenanalyse, Online-Umfragen oder Experimente Fragen der Medialität mit einem spezifischen Erkenntnisinteresse über Mediengebrauchs-, Produktions-, Rezeptions- und Wirkungsweisen forschungspragmatisch verbunden werden (z.B. bei er Erforschung von Selfiepraktiken auf Instagram23 , spezifischen Diskursdynamiken auf Twitter24 oder auch neuen Rezeptionsformen im Bereich interaktiver audiovisueller Erzählungen)25 .

Methodendiskussionen sind nicht nur als Engführung im Sinne einer Ausrichtung an naturwissenschaftlich-quantitative Empirie zu verstehen und so als Einschränkung von Forschungspraxis zu problematisieren. Ein konzeptuell offener Blick für qualitative und quantitative Methoden ermöglicht der Medienwissenschaft eine produktive Sichtweise auf vielfältige methodische Ansätze und Modelle, mit denen gegenstandsadäquat Forschungsergebnisse zu erzielen sind, ohne das kulturwissenschaftliche Selbstverständnis mit einem sozialwissenschaftlichen zu überschreiben.

Kurz gesagt: Wenn Gegenstände die Methoden bestimmen und die Disziplinen die Blickrichtung ergänzen26 , dann muss eine Methodendiskussion für Medien beides verbinden. Dass die Medienwissenschaft hierbei keinen gefügten Baukasten an methodischen Zugängen zur Untersuchung unterschiedlicher Medienphänomene hat, scheint mit Blick auf einen theoretisch dispers verwendeten Medienbegriff durchaus selbsterklärend. Dennoch scheint uns eine offene Herangehensweise an Methoden sinnvoll und zielführend. Auch, um die sehr wohl vorhandenen Methoden und Ansätze, die seit Jahren in Forschung und Lehre eingesetzt werden, systematisch und gegenstandsbezogen zu bündeln. Die von uns geforderte Offenheit besteht dabei einerseits darin, sich dem Diskurs über Methoden – disziplinär und interdisziplinär – zu öffnen, andererseits aber auch in einer Öffnung von Methoden selbst. Als Disziplin bringt uns die Methodendebatte nur weiter, wenn methodische Kompetenzen und Erfahrungen – inklusive methodischer Grenzen und Misserfolge – geteilt, gelehrt und auf andere Weise zugänglich gemacht werden. Wir haben aus diesem Grund für ein erstes Handbuch eine Aufarbeitung von Methoden und Ansätzen zur Erforschung digitaler Medien in den Blick genommen.

Dass ausgerechnet die digitalen Medien mit ihrer multimedialen, multimodalen Ausformung und Verortung dabei am Beginn der Debatten stehen, mag Ausdruck unseres jugendlichen Übermuts sein. In Hinblick auf eine ganze Reihe gegenwärtiger Fragen im Umfeld von Medienwandel und Digitalisierung, die mitunter auch eine konzeptuelle Kombination von qualitativen und quantitativen Methoden notwendig machen, scheint uns dieser Schritt in jedem Fall sinnvoll und forschungspragmatisch zielführend. Die Ansätze, die wir versammeln wollen, können aber darüber hinaus Impulse auch für die methodische Auseinandersetzung über die Arbeit mit und in analogen Medien liefern.

4. ...und ein Aufruf zur Beteiligung!

Den Diskussionsfaden der Kollegen Engemann, Sprenger und Heilmann zu Methodenfragen in ihrer derzeitigen Institutionalisierung und «technologisch-methodologischen Entwicklung»27 nehmen wir gerne auf.

Wir möchten zu dieser Diskussion beitragen, indem wir das erste Methoden-Handbuch der deutschen Medienwissenschaft für die Erforschung digitaler Medien angehen. Wir rufen hiermit alle Kolleg_Innen auf, ein solches Methoden-Handbuch Digitale Medien mit uns zu diskutieren und zu gestalten.

Um den Bestrebungen des Fachs nach einer Öffnung der Forschung und Lehre zu folgen und um möglichst viele Fachkolleg_innen zu erreichen, soll dies zunächst im Rahmen einer von uns kuratierten Reihe von Kurzbeiträgen hier auf diesem Blog geschehen, bevor anschließend eine Publikation in Buchform erfolgt. Die Kurzbeiträge von maximal 2000 Wörtern sollen die Form von Erfahrungsberichten haben, in denen Medienwissenschaftler_innen ihr eigenes methodisches Arbeiten reflektieren und darlegen, in welcher Weise sie sich (a) digitalen Artefakten oder (b) Artefakten mithilfe digitaler Methoden nähern. Ziel hierbei ist es, einen Überblick über die in der medienwissenschaftlichen Forschung genutzten Methoden zu bekommen. Eine Auswahl der im Blog erschienenen Beiträge soll anschließend überarbeitet und – ergänzt um weitere Beiträge – nach aktuellem Stand 2021 als Handbuch erscheinen.

Einreichungen für die Blogreihe werden bis Ende 2019 entgegengenommen. Eine Auswahl der Beiträge, die das Feld Digitale Medien und Digitale Methoden möglichst breit bespielen soll, wird zeitnah veröffentlicht, danach schließen die Arbeitsphasen des Buches an. Proposals für den Blog sind zugleich auch Proposals für das Buch. Für die Reihe im Open Media Studies Blog freuen wir uns ab sofort über Zuschriften an das Team! Hierzu genügt zunächst ein kurzes Proposal von maximal 300 Wörtern, in dem die eigene Methode und ihr Anwendungsbereich kurz skizziert wird, ergänzt um 2–3 biografische Sätze. Proposals können an jede_n im Team und/oder allgemein an laura.niebling AT ur.de gesendet werden.

  • 1Cornelis Wilhelm Opzoomer: Die Methode der Wissenschaft. Ein Handbuch der Logik, übersetzt von Georg Schwindt, Utrecht 1952, V.
  • 2Christoph Engemann, Florian Sprenger, Till A. Heilmann: Wege und Ziele. Die unstete Methodik der Medienwissenschaft, in: ZfM – Zeitschrift für Medienwissenschaft, Jg. 11, Vol. 20, Nr. 1, 2019, 151–161, hier 151.
  • 3Engemann, Sprenger, Heilmann: Wege und Ziele, 160.
  • 4 Vgl. Birgit Schneider: Unstete Methoden! Für eine offene Medienpraxis mit digitalen Medien, in: ZfM – Zeitschrift für Medienwissenschaft, Jg. 11, Vol. 21, Nr. 2, 2019, 147-154; Erhard Schüttpelz: Methoden sind die Praktiken einer theoretischen Fragestellung, in: ZfM – Zeitschrift für Medienwissenschaft, Jg. 11, Vol. 21, Nr. 2, 2019, 162-164; Patrick Vonderau: Methode als wissenschaftssoziales Problem, in: ZfM – Zeitschrift für Medienwissenschaft, Jg. 11, Vol. 21, Nr. 2, 2019, 164-168.
  • 5Paradebeispiel dafür ist ein Kommentar des Kollegen Sebastian Gießmann, der 2017 unter einem von Vinzenz Hediger verfassten Methoden-Beitrag in der ZfM zurecht verwundert feststellte: «Ich finde es im August 2017 interessant, dass dieser Artikel – wie auch sein Prequel von Rembert Hüser – nicht für eine Flut von Kommentaren gesorgt hat. Er zielt ja ins Herz des Fachs, oder in mehrere Herzen, und das sollte doch Anlass genug für eine Methoden-Diskussion sein. Oder täusche ich mich?» – Wir stimmen absolut zu. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass Hedigers Text tatsächlich eher unbekannt ist.
  • 6 Engemann, Sprenger, Heilmann: Wege und Ziele, 154.
  • 7Joachim Paech: Die Erfindung der Medienwissenschaft. Ein Erfahrungsbericht aus den 1970er Jahren, in: Claus Pias (Hg.), Was waren Medien?, Zürich 2011, 31–55, hier 53ff.
  • 8Vgl. Rainer Leschke: Medientheorie, in: Helmut Schanze (Hg.), Handbuch der Mediengeschichte, Stuttgart 2001, 14–40, hier 14.
  • 9So forderte beispielsweise die Fachgruppe Soziologie der Medienkommunikation der DGPuK anlässlich zweier Veranstaltungen mit dem Titel Theorien der Kommunikationswissenschaft : Bestandsaufnahme und Diskussion um 2004/2005, «dass die Kommunikationswissenschaft ihren Theoriebestand heute sorgfältig inspiziert, die Teile zueinander in Bezug setzt und ihr Theoriekonvolut weiterentwickelt».
  • 10Matthias Karmasin: Kommunikations-Kommunikationswissenschaft. Wissenschaftstheoretische Anmerkungen zur Theoriediskussion in den Kommunikationswissenschaften, in: Carsten Winter, Andreas Hepp, Friedrich Krotz (Hg.), Theorien der Kommunikations- und Medienwissenschaft. Grundlegende Diskussionen, Forschungsfelder und Theorieentwicklungen, Wiesbaden 2008, 229–251, hier 229.
  • 11Hans-Dieter Kübler: Medien-Nachbarwissenschaften V. Sozialwissenschaften, in: Joachim-Felix Leonhard et al. (Hg.), Medienwissenschaft. Ein Handbuch zur Entwicklung der Medien und Kommunikationsformen, 1. Teilband, Berlin 1999, 318–337, hier 332.
  • 12 Engemann, Sprenger, Heilmann: Wege und Ziele, 154.
  • 13Vgl. Knut Hickethier: Einführung in die Medienwissenschaft, 2. akt. und überarbeitete Aufl., Stuttgart 2010, 336.
  • 14Gebhard Rusch (Hg.): Einführung in die Medienwissenschaft. Konzeptionen, Theorien, Methoden, Anwendungen, Wiesbaden 2002.
  • 15Knut Hickethier: Wolfgang Becker, Norbert Schöll: Methoden und Praxis der Filmanalyse, in: MEDIENwissenschaft: Rezensionen – Reviews Jg. 2, 1984, 174–175, hier 174.
  • 16Engemann, Sprenger, Heilmann: Wege und Ziele, 151.
  • 17Vgl. etwa Philipp Mayring: Qualitative Inhaltsanaylse. Grundlagen und Techniken, 12., überarbeitete Aufl., Basel 2015, 7–8; Michael Meyen, Maria Löblich, Senta Pfaff-Rüdiger, Claudia Riesmeyer: Qualitative Forschung in der Kommunikationswissenschaft, Wiesbaden 2011, 9ff.
  • 18Mayring: Qualitative Inhaltsanalyse, 8.
  • 19Andrea D. Bührmann, Werner Schneider: Vom Diskurs zum Dispositiv. Eine Einführung in die Dispositivanalyse, 2. Aufl., Bielefeld 2012, 16–17.
  • 20Vinzenz Hediger, Markuss Stauff: Empirie. Einleitung in den Schwerpunkt, in: ZfM – Zeitschrift für Medienwissenschaft, Jg. 5, Vol. 2, 2011, 10–14, hier 11.
  • 21Zu «Forschungsperspektive» und «Forschungsstil» vgl. u.a. Bührmann, Schneider: Vom Diskurs zum Dispositiv, 14ff.
  • 22Vgl. Ludwik Fleck: Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache. Einführung in die Lehre vom Denkstil und Denkkollektiv, Frankfurt a. M. 1980 [1935].
  • 23Alise Tifentale, Lev Manovich: Selfiecity. Exploring Photography and Self-Fashioning in Social Media, in: David M. Berry, Michael Dieter (Hg.), Postdigital Aesthetics. Art, Computation and Design. London 2015, 109–122.
  • 24Noortje Marres, Carolin Gerlitz: Interface Methods. Renegotiating Relations Between Digital Social Research, STS and Sociology, in: The Sociological Review, Vol. 64, 2016, 21–46.
  • 25Florian Mundhenke: Erforschung neuer Gestaltungs- und Rezeptionsformen des Dokumentarischen im Netz. Eine Nutzerstudie zur Webdokumentation Prison Valley (2010), in: Oliver Fahle et al. (Hg.): Die Herstellung von Evidenz. Zum Phänomen interaktiver Webdokumentationen, Marburg 2016, 23–39.
  • 26Vgl. Engemann, Sprenger, Heilmann: Wege und Ziele, 152.
  • 27Engemann, Sprenger, Heilmann: Wege und Ziele, 160.

Bevorzugte Zitationsweise

Niebling, Laura; Raczkowski, Felix; Reinerth, Maike Sarah; Stollfuss, Sven: Die Medienwissenschaft im Lichte ihrer methodischen Nachvollziehbarkeit. Laura Niebling, Felix Raczkowski, Maike Sarah Reinerth und Sven Stollfuß für ein Methoden-Handbuch Digitale Medien. In: Zeitschrift für Medienwissenschaft, ZfM Online, Open-Media-Studies-Blog, , https://zfmedienwissenschaft.de/online/open-media-studies-blog/die-medienwissenschaft-im-lichte-ihrer-methodischen-nachvollziehbarkeit.

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