Hörende Maschinennetzwerke
Auditive Medienästhetiken unscheinbarer Signale
Abstract (Deutsch)
Die medientechnologische Realität am Anfang des 21. Jahrhunderts ist von einer multi-skalaren und fraktalen Ubiquität medialer Infrastrukturen geprägt, die sich vom Mikrometerbereich bis in den Bereich von Kilometern und weit darüber hinaus durchzieht. Ausgangspunkt des vorliegenden Aufsatzes ist die Annahme, dass für das Begreifen der ubiquitären Medien-Netzwerke ein epistemischer Zugriff über das Signal medienwissenschaftlich fruchtbar sein könnte. Es wird dabei gezeigt, dass besonders das Hören – als Modus der menschlichen Erkenntnisherstellung in medienwissenschaftlichen Diskursen meist noch unterschätzt – im Rahmen einer signalwissenschaftlich informierten Medienästhetik produktiv sein könnte. Dies geschieht durch die Darlegung einiger Beispiele aus der Geschichte technischer Medien in denen auditive Wissens- und Medienpraktiken konstitutive Rollen spielten. Zum Schluss werden einige Gründe für die Notwendigkeit ästhetischer Experimentalsysteme für die Medienwissenschaft diskutiert und reflektiert.
Abstract (English)
Machine Networks That Hear. Auditive Media Aesthetics of Inconspicuous Signals
The media technological reality at the beginning of the 21st century is made by a multi-scalar and fractal ubiquity of media infrastructures, which pervade our environment from the realm of micrometers up to many kilometers. The article argues that for understanding the ubiquitous media networks an epistemic grasp via the concept of the signal might turn out to be productive for critical methods of media studies. Furthermore it argues that particularly the method of listening – as a mode of human cognition in the discourse of media studies still underestimated – could become an integral part for a vein of media studies, which is inspired by signal processing. This will be done by listing some examples from the history of technical media, in which auditory knowledge and media practices played crucial roles. The article finally discusses and reflects the neccessity of aesthetic experimental systems for critical methods of media studies.
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