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Schwerpunkt

Zen und die Kunst jeden Mangel zu reparieren

Abstract (Deutsch)

Der Text geht von der skeptischen Frage aus, ob sich die Praktiken des Reparierens und das in ihnen verkörperte Wissen überhaupt historischen Epochen eindeutig zuordnen lassen oder ob es sich nicht vielmehr um eine zeitlose Kulturtechnik handelt? Dazu werden persönliche und filmische Beispiele für das ostdeutsche Reparieren in den 80er Jahren mit dem französischen Reparieren der 60er (Lévi-Strauss) und dem US-amerikanischen Reparieren in den 70er Jahren (Pirsig) verglichen. Im Ergebnis zeigen sich sowohl relevante Gemeinsamkeiten des Reparierens in den modernen Industriegesellschaften, als auch unterschiedliche Motive, wie zum Beispiel die Behebung eines ästhetischen Mangels, der für viele ostdeutsche Spielarten des Reparierens bis hin zum Upcycling und Do-it-yourself ursächlich war.

Abstract (English)

Zen and the art of repairing any defect

The essay begins with the skeptical question of whether the practices of repairing and the knowledge they embody can be clearly assigned to historical epochs at all, or whether they are not rather timeless cultural techniques? Working toward an answer, the essay compares personal and cinematic examples of East German repairing in the 1980s with French repairing in the 1960s (Lévi-Strauss) and US-American repairing in the 1970s (Pirsig). The results reveal both aspects of repairing shared across modern industrial societies and different motives, such as the aim of repairing aesthetic deficiencies, behind many kinds of repairing in East Germany, including to upcycling and do-it-yourself.

Bevorzugte Zitationsweise:

Richtmeyer, Ulrich: Zen und die Kunst jeden Mangel zu reparieren. In: Zeitschrift für Medienwissenschaft. Jg. 14, Heft 27 (2/2022): Reparaturwissen: DDR, 24-36. DOI: https://doi.org/10.25969/mediarep/18942.

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