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Schwerpunkt

Emergente, spielerische Faschismen

Abstract (Deutsch)

Der im Netz sich ausbreitende Faschismus ist nicht nur ein Problem der Extremismusforschung, sondern auch der Medienwissenschaften. Ausgehend von Einzelbeispielen – generisch-entstehenden Faschismussymbolen in digitalen Welten, der Spielelogik von Verschwörungstheorien und Rechtsterroristen, der mediatisierte Prozess um den «Sturm auf das Kapitol» – bringt dieser Artikel medientheoretische Überlegungen zu Spielphänomenen und Gamifizierung mit Analysen faschistischer oder rechtsextremer Agitation und Gewalt zusammen. Gemeinsam ist den Beispielen ihre kontraintuitive Anlage, die das «ideologisierte Subjekt» hinter rechter Netzagitation schwerer isolierbar machen soll. Damit wird eine veränderte Perspektive angerissen, die nicht allein nach Urheber_innen und Ideologien fragt, sondern mediale Anordnungen selbst als essenzielle Teile eines sich stetig ausbreitenden und wandelnden digitalen Faschismus beschreiben kann.

Abstract (English)

Playful, Emergent Fascisms

The digital expression of fascism is not merely the object of research on extremism but crucially requires perspectives from media studies. Taking three examples – generically emerging symbols of fascism in digital worlds, the game-like logics of conspiracy theories and terrorists, and the mediatized prosecution of the insurrection of January 6, 2021 – this article combines considerations of games and gamification with the analysis of fascist or extreme right-wing agitation and violence. The examples share a counterintuitive thrust: these emergent and playful fascisms make it harder to isolate the «radicalized subject» behind right-wing agitation. The article proposes a changed perspective that is not limited to asking about culprits and ideologies of digital fascisms but rather understands media assemblages and structures themselves as vital constituents of a steadily growing and transmutating digital fascism.

Bevorzugte Zitationsweise:

Strick, Simon: Emergente, spielerische Faschismen. In: Zeitschrift für Medienwissenschaft. Jg. 13, Heft 25 (2/2021): Spielen, 81–90. DOI: https://doi.org/10.25969/mediarep/16791.

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