Zum Symposium «Hartgesotten hegemoniekritisch»
Ein Symposium, das eine Feier war, oder eine Feier, die ein Symposium war. Agnes Böhmelt und Maja Figge berichten hier von der Veranstaltung, die vom 19. bis zum 21. Januar in Berlin zu Ehren von Dorothea Dornhof und Gabriele Dietze stattfand. Dornhof und Dietze haben viel bewirkt in ihrer Zeit an der Humboldt-Universität, insbesondere im Graduiertenkolleg «Geschlecht als Wissenskategorie». Es war ein Kolleg von großer Dringlichkeit und von einer Interdisziplinarität, durch die tatsächlich etwas Neues entsteht, das in keiner Disziplin zu Hause ist. Gender Studies zu betreiben heißt ja ohnehin, nicht zu Hause sein zu wollen, es heißt, Wissenskritik zu betreiben und die Institution, die eine trägt (wenn auch nur für eine Weile), immer wieder infrage zu stellen.
Etwas ging zu Ende mit dem Ausscheiden der beiden Literatur- und Kulturwissenschaftlerinnen aus der Universität. Während im Senatssaal die Intellektualität der beiden nur so strahlte, konnten wir zugleich Bilder von ganz woanders verfolgen: eine First Lady im eher stahl- als himmelblauen Kleid neben einem Präsidenten, der alles verkörpert, wogegen sich die feministische Kritik gestemmt hat. Nicht weniger als eine Inauguration ist auch eine Versammlung pinker Mützen ein performativer Akt. Das war das andere Bild, das die Konferenz untermalte. Klar ist: Es geht weiter, jetzt erst recht.
Zum Tagungsbericht «Konfliktreiche Konkordanz» von Agnes Böhmelt und Maja Figge
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