Eine junge Frau, das heißt heute: Nicht-/Heidis Girl zu sein, ist schmerzhaft. Ein Schmerz, der sich auch in den Protestbildern zeigt und den wir teilen. Vulvarines, die die Schönheitsideale als Utopien benennen, formulieren selbst ihre Kritik von einem utopischen Ort der Überwindung aus. Die Sprachlosigkeit über die vielfältigen Dimensionen der Unterwerfung zur Frau benötigt aber Projektionsflächen wie Germany's Next Top Model, um ihren eigenen Schmerz über das Gewordensein auszudrücken. Sie ist Ausdruck des Leids, das weibliche Subjektwerdung in einer bürgerlichen Gesellschaft bedeutet. Dieses Aus einem Schmerz heraus-Sprechen ist notwendig, um Unadressierbares codiert adressierbar zu machen. Für eine solidarische Kritik, die die durch die Codierung bedingte Distinktion auflöst, ist aber auch eine Auflösung dieser Codierung notwendig und damit eine Auflösung des medialen Rahmens und der nicht einlösbaren Freiheitsversprechen.
Gender-Blog
Wir sind alle Heidis Mädchen, von Louise Haitz und Mandy Gratz
Gabriele Dietze über sexuelle Belästigung, Gefallen und Gefälligkeiten
Millionen Dollar werden seit Jahrzehnten bezahlt, um Top-Medienbosse und Manager von Verurteilungen wegen sexueller Gewalt freizukaufen. Sind wir überrascht?
Linktipp aus der Redaktion des Gender Blogs
«Was prallt im Fräulein aufeinander? Ausgerechnet sie, die keine Staatsbürgerin ist, vertritt den Staat und sein Post- und Fernmeldemonopol, ausgerechnet sie ist Beamtin.
von Gabriele Dietze
Trumps Amtsbilanz ist verheerend. Warum halten trotzdem auch die an ihrer ‹Liebe› zu ihm fest, die nur zu verlieren haben?
von Konstanze Hanitzsch
In Zeiten von «fake news» bzw. in «postfaktischen» Zeiten muss auch dem Irrationalen mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Nicht das Irrationale selbst ist die Gefahr – vielmehr die strikte Trennung von Vernunft und Irrationalität.
Die documenta 14 ist zu Ende, von Kathrin Peters
Die documenta gehört sicher zu den schlechtgeredeten Ausstellungsformaten. Aber dieses Mal war es besonders schlimm.
von Ulrike Bergermann
Advanced Internet Studies: Loungige Teeküche nur für Männer
Von Andrea Seier
Ein Kommentar zur Klassenfrage in der Eribon-Lektüre und zur Politisierung von Scham
Linktipp von Kathrin Peters
Ein Symposium, das eine Feier war, oder eine Feier, die ein Symposium war. Agnes Böhmelt und Maja Figge berichten von der Veranstaltung, die zu Ehren von Dorothea Dornhof und Gabriele Dietze im Januar 2017 in Berlin stattfand.
Linktipp aus der Redaktion des Gender-Blogs
Judith Butler im Interview über die Figur und Folgen des Donald Trump
Linktipp aus der Redaktion des Gender-Blogs
Blogeintrag zum Kolloquium über das Elberskirchen-Hirschfeld-Haus von Queer Nations Berlin
«Time to sync or swim» von Katrin Mayer & Eske Schlüters
Otherkin, die im Körper einer anderen Spezies leben, treffen auf Orlando: Bei Katrin Mayer und Eske Schlüters' Installation werden akustisch Identitätswechsel erfahrbar
Marie-Luise Angerer über ein ‹leeres› Konzept von politischem Gewicht
Die US-Wahl und die Gender Studies: Race, class, gender, Andere und die Macht der Leerstelle
Andrea Seier über Väter und Töchter im Film «Toni Erdmann»
Im Kino gewesen, gelacht. Und auch manchmal fast geweint.
Nanna Heidenreich über den Burkini
Bilderpolitik ist Körperpolitik ist Schwimmpolitik: vom Neuköllner Columbiabad über Cannes oder Algerien.
von Ulrike Bergermann
Ikonische Läuferinnen wie Caster Semenya und Dutee Chand zeigen: Im Lauf von Organen zu Chromosomen und jetzt zu Hormonen hüten Reinheitsregeln für Sportlerinnenkörper die Normalandrogynie. Neues vom T-Test.